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Von Mehrleistungen zu Mehrwerten in der Berglandwirtschaft

Alpine Bergregionen sind mit einem Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und der Aufgabe von bewirtschaftetem Grünland konfrontiert. Dies hat negative Auswirkungen auf die Berglandwirtschaft selbst, aber auch auf andere Wirtschaftssektoren sowie auf die gesamte Gesellschaft durch die verringerte Bereitstellung von gesellschaftlich relevanten Leistungen (z.B. Erholung, genetische Ressourcen, Lebensräume für die biologische Vielfalt). Die Erbringung solcher Leistungen durch eine naturnahe und kleinstrukturierte Berglandwirtschaft wird jedoch selten kostendeckend bezahlt. Das Ziel des im Juni 2022 gestarteten Projektes „Mehrwert Berglandwirtschaft“ – gefördert von EU, Bund und Ländern - ist es, eine zusätzliche Möglichkeit für Landwirte zu schaffen, Einkommen durch die Vermarktung gesellschaftlich relevanter Leistungen zu erhalten. Im Detail heißt das: die relevanten Mehrleistungen der Berglandwirtschaft in der Region Nationalpark Kalkalpen zu erfassen, zu bewerten und ein marktfähiges Geschäftsmodell zur Inwertsetzung dieser Leistungen zu erstellen.

 

Um das vorhandene Angebot der Leistungen darzustellen, wurden vom Umweltbüro Klagenfurt und Raumberg-Gumpenstein Research&Development in einem ersten Schritt Indikatoren und Bewertungssysteme entwickelt. Diese wurden mit Hilfe von INVEKOS Daten und einer Datenerhebung auf 29 landwirtschaftlichen Betrieben getestet. STUDIA Schlierbach erhob zudem in einer Online-Befragung das Bewusstsein zur Erbringung von Ökosystemleistungen von rund 170 Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern in Oberösterreich.

 

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Bewirtschaftung extensiver Grünlandflächen und Weiden überdurchschnittlich viel in der Region vorkommt. Sie stellt einen guten nachweisbaren Indikator für die Mehrleistungen der Berglandwirtschaft dar, da sie eine hohe Artenvielfalt der Pflanzen und Insekten aufweisen und für eine Vielzahl von weiteren Leistungen wie die Grundwasserneubildung mit hoher Wasserqualität und das typische Bild der Kulturlandschaft im Berggebiet stehen.

 

Das Vorhandensein von Landschaftselementen (Bäume, Hecken, Büsche) sowie von alten Kulturarten, Sorten und Arten (z.B. Streuobstwiesen) stellt ebenfalls einen gut belegbaren Indikator für die Biodiversität und die Mehrleistungen der Berglandwirtschaft dar.

 

Nachfrageseitig werden u.a. Unternehmen als potenzielle Zielgruppe für die Geschäftsmodelle gesehen. Daher wurden Führungskräfte von Unternehmen und Unternehmensberater zu den aktuellen und zukünftig möglichen gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Umweltauswirkungen der Unternehmen und den daraus resultierenden Bedürfnissen befragt. Es wurde festgestellt, dass die Maßnahmen der Unternehmen zur Förderung der Biodiversität in Zukunft eine größere Rolle spielen werden. Daher werden nun in einem weiteren Schritt von STUDIA die Bereitstellungskosten für die oben genannten Maßnahmen zur Biodiversitätsleistung der Berglandwirtschaft berechnet.

 

Darauf aufbauend werden nun in enger Abstimmung und Diskussion mit den Landwirt:innen aus der Kalkalpen Region und Unternehmer:innen von der FH OÖ mögliche Geschäftsmodelle aufgezeigt und entwickelt. Das Projektende ist mit November 2024 vorgesehen. Die finanzielle und ideelle Unterstützung des Regionalforum Steyr – Kirchdorf trägt wesentlich zur Umsetzung des Projektes bei.

 

Der aktuelle Stand und die neuesten Infos zum Projekt sind unter folgdendem Link abrufbar:

www.mehrwert-landwirtschaft.at/berglandwirtschaft